Das Staatsarchiv Bremen verwahrt als Gedächtnis der Freien Hansestadt Dokumente aus zehn Jahrhunderten. 1968 bezog das Staatsarchiv am Präsident-Kennedy-Platz nahe der Wallanlagen einen Neubau, für den bereits damals eine Erweiterung vorgesehen wurde, denn Archive sind auf den Zuwachs von Beständen angelegt. Seit Jahren ist diese Erweiterung überfällig: Der seit 2008 denkmalgeschützte Bestandsbau ist bereits länger voll belegt.
Eine Machbarkeitsstudie im Jahr 2019 ergab, dass auf dem hierfür vorhandenen Grundstück die benötigten Magazinflächen mit einem Kostenaufwand von ca. 8,7 Millionen Euro erstellt werden könnten. Daher wurde das Projekt von der Freien Hansestadt Bremen in den Bundeswettbewerb des Förderprogramms „Nationale Projekt des Städtebaus 2021“ beim Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen eingebracht. Mit Hilfe von Landes- und Bundesmitteln sowie einer Unterstützung eines privaten Spenders kann nun der Neubau realisiert werden.
Um den vielfältigen Ansprüchen an das Projekt und den Belangen der Nachbarschaft gerecht zu werden, wurde für das Vorhaben ein Verfahren zur Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger durchgeführt.
Zur Erreichung der baulichen Ziele hat das Staatsarchiv mit fachlicher Unterstützung durch den Senator für Kultur, Immobilien Bremen sowie das Bremer Bauressort einen Architektenwettbewerb ausgeschrieben. Es haben sich fast 40 Büros beworben, 12 Büros wurden zur Teilnahme zugelassen. Im Juni 2022 hat eine Fachjury die drei besten Entwürfe des Wettbewerbs prämiert. Den ersten Preis hat das Büro Bruno Fioretti Marquez (Berlin) erhalten. Die bauliche Umsetzung soll im zweiten Quartal 2024 beginnen und bis Ende 2025 abgeschlossen sein.
Alle Entwürfe und die Ergebnisse des Wettbewerbs wurden vom 18. August bis zum 28. Oktober im Foyer des Staatsarchivs in einer Ausstellung der interessierten Öffentlichkeit präsentiert.
Die Anforderungen des Staatsarchivs, der Wettbewerb sowie dessen Ergebnis und nicht zuletzt die Umsetzung des Bauvorhabens standen auf der Tagesordnung (pdf, 127.2 KB) der Sitzung des Beirats Mitte am 20. September 2022.